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Rückblick Mitgliederversammlung 2014

Am vergangenen Donnerstag fand unsere Jahresmitgliederversammlung des Fördervereins Elbtaler e.V. statt. Mit 40 Teilnehmern
war es ein recht lustiger Abend.

Im ersten Teil gab es einen kleinen Rückblick. Der Vorstand präsentierte Aktivitäten, Zahlen und welche Ziele im abgeschlossenen Jahr erreicht wurden. Dankend wurde dieser durch die Mitglieder für seine Arbeit entlastet.

Im Anschluss gab Prof. Dr. Brunnhuber uns einen Einblick in die höheren Ebenen der akademischen Welt und der europäischen Union. Nach Brunnhubers Ansicht sind Regionalwährungen die wichtigste Bürgerbewegung der heutigen Zeit, auch wenn diese in den höheren Gremien keine Rolle spielen. Eines seiner Aussagen: “Sich nicht von den Autoritäten des gängigen Finanzsystems irritieren lassen.”

An diesem Abend wurde der Vorstand neu gewählt. Michael Grunow wurde zum neuen Mitglied des Vorstandes gewählt.

Im strategischen Teil stellte Benjamin Hermsdorf das Projekt “Denk an deinen Beutel” vor. Ein Projekt des Elbtalers, um den Einzelhandel in Dresden unter einer gemeinsamen Aktion zusammen zu bringen. Das Projekt werden wir in den nächsten Tagen auf unserer Webseite noch ausführlich vorstellen.

Norbert Rost ging zum Abschluss des Abends auf die Arbeit des Vereins und dessen Ziele für 2014 ein. Mit der breiteren Aufstellung der Vereinsbasis im vergangenen Jahr können wir zuversichtig in die Zukunft schauen. Es gilt: Stabiliseren, Ausbauen, Weiterentwickeln. Jeder kann sich einbringen!

In der Pause und zum Ausklang des Abends fanden sich alle am Buffet wieder, um sich in spannenden Gesprächen auszutauschen. Der Abend endete für alle zufrieden und reichlich motiviert.

Rückblick 2013

aktuelle Zahlen

Strategie 2014

Aufgaben und Ziele des Elbtalers

Als 2007 irgendwelche “giftigen Wertpapiere” in den USA wertlos wurden und die Finanzkrise spätestens mit dem Zusammenbruch der Bank Lehmann Brothers auch nach Europa schwappte, waren die Zeitungen voll von plötzlichen Nachdenkern über das Finanzsystem. Heute, keine 6 Jahre später, sieht oberflächlich alles danach aus, als sei die Finanzkrise vorbei. Sachsen verlor zwar 2007 seine “Sachsen LB” und seinen Ministerpräsidenten und bürgt weiterhin mit fast 3 Milliarden Euro, aber eine ernsthafte Krise ist an uns vorbeigegangen.

2007 änderte sich etwas in der Wahrnehmung des Elbtalers. Während wir in den Jahren zuvor noch als Spinner angesehen wurden, deren absurde Idee eigenes Geld zu erschaffen höflich mit Verachtung gestraft wurde, stieg das Interesse mit der Finanzkrise an. Man könnte sagen: Geldmacherei ist ein Saisongeschäft – wenn das große System kriselt, haben andere Geldarten Zulauf. Derzeit ist es wieder still. Doch mehren sich warnende Stimmen, so zum Beispiel in der Süddeutschen Zeitung: “Freut euch nicht zu früh” schreiben dort Lorenz Wagner und Alexander Hagelüken. Sie meinen damit: Unter der ruhigen Oberfläche des Finanzsystem brodelt es bereits. Ihre Gesprächspartner, vom Investmentbanker bis zum ehemaligen Finanzminister, warnen, die nächste Krise könnte schlimmer kommen. Denn alle Regulierungsversuche durch die große Politik sind fehlgeschlagen. Die Jongleure des Finanzsystems treiben es heute bunter als noch vor 2007. Mit dem frischen Geld der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank, welches das System beruhigen sollte, werden die Blasen derzeit größer aufgebauscht, als je zuvor. Wehe, wenn sie platzen. Die nächste Krise, so die Autoren, wird noch sehr viel schlimmer!

Erleben will das niemand. Aber wer beugt vor? Wie kann man vorbeugen, wo die große Politik doch offenbar handlungsunfähig ist? Wo alle Versuche, Stabilität in ein wackelndes Finanzsystem zu bringen, kurzfristig zwar wirken, aber langfristig nach hinten losgehen?

Vielleicht ist die Idee schon falsch, das Problem im Finanzsystem auf der großen Ebene lösen zu wollen. Wirtschaft ist nicht dafür da, Geld anzuhäufen. Wirtschaft hat die Aufgabe, uns zu versorgen. Je größer die Systeme werden, umso weiter entfernen sie sich von dem, was wirklich wichtig ist: Unternehmer und Verbraucher, Mitarbeiter und Kunden, Geschäftspartner und “Märkte” so miteinander zu verbinden, dass darauf aufbauend die Versorgung mit all dem möglich wird, was ein Mensch braucht. Sollte eine weitere Finanzkrise erscheinen (und derzeit spricht einiges dafür!), so wird es helfen, wenn wir eine regionale Wirtschaft bauen, die unabhängig von weltweiten Finanzproblemen funktioniert.

Aufgaben und Ziele des Förderverein Elbtaler e.V.

Ein Regionalgeld wie der Elbtaler mag nicht der Weisheit letzter Schluss sein und er allein kann wenig bewegen. Doch statt sich blind darauf zu verlassen, dass “die Politik” die großen Finanzprobleme lösen wird, kann man ihn wenigstens mitgestalten: Hier vor Ort, in unserer Region. So kann jeder mitmachen, bei der Veränderung des Finanzsystems: Nicht durch passives Abwarten was in weit entfernten Bank-Etagen passiert, sondern durch aktives Wirtschaften mit neuem, anders konstruiertem Geld.

Mitgliederversammlung mit Prof. Dr. Brunnhuber

Mitgliederversammlung 2013

Ein weiteres – aufregendes – Jahr mit dem “Elbtaler” ist vergangen und ein Neues will gestaltet werden. Diese Aufgabe möchten wir mit Ihnen angehen und laden Sie hierzu recht herzlich zur jährlichen Mitgliederversammlung ein!

Die Veranstaltung findet am Donnerstag den 10. April 2014, ab 19 Uhr im Businesspark Dresden, Raum „Messe 22“ (Bertolt-Brecht-Allee 22, Dresden-Striesen) statt. Einlass ist ab 18:30 Uhr, offizielles Ende ca. 21:30 Uhr.

Zum Auftakt des Abends haben wir einen spannenden Gastsprecher eingeladen. Als Mitautor des Club of Rome Berichts „Geld und Nachhaltigkeit“ wird Prof. Dr. Stefan Brunnhuber uns einen kleinen Implusvortrag geben. Ein Interview zu seiner Person finden Sie hier.

Die weiteren Themen unserer diesjährigen Versammlung sind:

● Was war? – Rückblick 2013 (Aktivitäten, Mitglieder, Finanzen)
● Entlastung des Vorstandes
● Vorstandswahl – Interessierte gesucht!
● Abstimmung zur Geschäftsordnung
● Vorstellung des Projekts „Denk-an-deinen-Beutel“
● Was wird? – Strategie 2014 (u.a. Vorstellung „Schein-Konzept“, Akquisearbeit)

Das ausführliche Programm finden Sie in der Tagesordnung.

Wir laden Sie recht herzlich ein, sich mit Ihren Ideen und Anregungen an den Diskussionen und Abstimmungen zu beteiligen. Alle Freunde des Elbtalers sowie Interessierte sind ebenso herzlich willkommen.

Im Anschluss und wie bereits zur Pause können Sie am Buffet verschiedene kulinarische Köstlichkeiten unserer Elbtaler-Unternehmen probieren und dabei mit den anwesenden Mitgliedern ins Gespräch kommen.

Wir bitten Sie um eine Rückmeldung zu Ihrer Teilnahme an: ed.relatblenull@relatble.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Weiterführend: Bekanntgabe des Tagesseminars von der “Neues Geld gemeinnützige GmbH” am 12.04. in Dresden:

http://www.neuesgeld.net/index.php?option=com_jshopping&controller=product&task=view&category_id=1&product_id=14&Itemid=648&lang=de

Elbtaler Teilnehmerheft

In den letzten Wochen haben wir einen neuen Baustein für den Elbtaler fertiggestellt: das Elbtaler-Teilnehmerheft. Darin enthalten sind alle Unternehmen, welche am Elbtaler teilnehmen. Ähnlich wie in einem Branchenbuch, aufgelistet mit deren Angeboten und Kontaktdaten.

Elbtaler-Teilnehmerheft

Das geniale an der Sache: dieses Teilnehmerheft wurde nicht per Hand erstellt! Sondern der RegionalAtlas generiert auf Knopfdruck ein immer aktuelles PDF, was gedruckt dieses Heft ergibt. Dies zu programmieren war viel Arbeit, aber um so stolzer sind wir nun darauf. Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Endverbraucher.

Wir werden in den nächsten Tagen die ersten Hefte an unsere Mitglieder verteilen.

neuer Kartenfilter im RegionalAtlas

Kartenfilter im RegionalAtlas

Der RegionalAltas, das Herzstück des Elbtalers, wird von uns regelmäßig weiter entwickelt. Mit dem letzten Update hat die Karte einen Filter bekommen.

Damit ist es nun möglich auf der Karte nach Branchen zu filtern oder sich nur die Unternehmen anzeigen zu lassen, welche am Elbtler teilnehmen.

Viel Spaß beim Ausprobieren!
zum RegionalAtlas

Video: Fehler im Geldsystem

Die Umlaufsicherungsgebühr ist sicher einer der auffallendsten Unterschiede vom Elbtaler zum Euro. Inzwischen denkt die EZB über ähnliche Modelle für Bankeinlagen bei der Zentralbank nach. Statt Zinsen abzuwerfen soll das Geld mit einer Geldhaltegebühr belegt werden, um den Geldumlauf anzuregen und das Marktzinsniveau zu senken. Warum das sinnvoll ist zeigt der Film von Money Network Alliance: Fehler im Geldsystem:

Der Film wurde auch gezeigt bei unserer Veranstaltung im Hygiene-Museum.

Video: Der Elbtaler bei “Dresden im Wandel”

Dresden ist im Wandel. Wie vielfältig dieser Wandel ist wurde am 17. Oktober im Hygiene-Museum deutlich, als ein Dutzend Dresdner Gruppen zeigten, was sie tun. Auch der Elbtaler war geladen. Thomas Klemm stellte das Projekt vor (YouTube-Link direkt zum Elbtaler-Beitrag):

Mehr Infos zu Dresden im Wandel: www.dresden-im-wandel.de

Mäuse für Dresden in der ad-rem

ad-rem

In der aktuellen Ausgabe der Studentenzeitung ad-rem gibt es einen Artikel über den Elbtaler. Die ad-rem erscheint wöchentlich mit 18.000 Exemplaren in Dresden. Besonders Studenten dürften diesen Artikel gelesen haben.

“Das Projekt Elbtaler hat sich zum Ziel gesetzt, ein abstraktes Thema praktisch zugänglich zu machen: das des Geldes.”

zum Artikel

http://blog.ad-rem.de

Dresden im Wandel

Die Stadt pulsiert. Sie lebt. Sie wandelt sich. Der Elbtaler ist dabei:

Am 17. Oktober von 17 bis 21 Uhr im Dresdner Hygiene-Museum stellen sich ein gutes Dutzend Initiativen aus Dresden vor. Zur Vielfalt der Dresdner Initiativen gehört auch die Regionalwährung Elbtaler. Zum Wandel in Dresden tragen aber auch bei die Lokale Agenda, die Gemeinschaftsgärten, der CarSharing-Dienstleister teil.Auto, das Klimaschutzbüro, die Wächterhäuser, die Initiative “Biene sucht Blüte”, die Umundu-Initiative, das Klimaschutzbüro, das Tauschnetz Elbtal, die Evoluzzer mit der Social- und der PlauderBar, die Gärtner von Dein Hof und die Stadtplanungskünstler von Sichtbetong.

Wir vom Elbtaler fühlen uns da in guter Gesellschaft. Als Stadtwandler mit Ausstrahlung ins Umland.

Der Abend dient dazu, die Vielfalt an Initiativen und den Wandel kennenzulernen, den diese Initiativen mitgestalten. Es ist kein reiner Vortragsabend. Jeder ist eingeladen, sich an dem abend aktiv einzubringen und über die Zukunft unserer Stadt mitzudenken. Denn: Wir sind Dresden im Wandel!

Um Anmeldung wird gebeten: ed.sefnull@neshcaS , Tel: 80 46 80 4

Wissenschaft! Nein, Danke?

Das Projekt “Elbtaler” ist langfristig angelegt. Wir bewegen uns auf unbekanntem Terrain: Wir wollen eine funktionierendes Währungssystem entwickeln, dessen Ziel und grober Rahmen uns zwar bekannt sind, dessen konkreter Entwicklungsweg von uns jedoch ausprobiert werden muss. Es gibt bislang kein Patentrezept, wie “Währungen von unten” entstehen, wie sie sich durchsetzen können und welche Funktion sie letztlich in der künftigen Wirtschaft und der sich verändernden Gesellschaft übernehmen.

Wir sind somit auf einem Pfad, den wir beim Wandern erst erforschen.

Inzwischen ist in unserer Gesellschaft ein Bewusstsein dafür entstanden, dass Finanzsysteme instabil sein können. Die Suche nach den Ursachen hat erst begonnen. Als Beispiel seien zwei Förderangebote des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung genannt, die im Herbst 2013 ausgerufen wurden, um die Instabilitäten des Finanzsystems und nachhaltigere Wirtschaftsformen zu erforschen. Man könnte sagen: Erst 6 Jahre nach der Finanzkrise, die 2007 begann, beginnt jetzt langsam die Aufarbeitung dieser Krise mit dem Ziel, künftige Krisen zu dämpfen oder zu vermeiden. 6 Jahre hat also unsere Gesellschaft gebraucht, um zu realisieren, was ihr hier passiert. Oder besser: Dass ihr hier was passiert – was genau es ist, gilt ja noch als unklar. Es ist nicht damit zu rechnen, dass ein so komplexes und mit vielen Gesellschaftsbereichen verbundenes System wie das Geld- und Finanzsystem, mal eben innerhalb von 2 Jahren erforscht und neu justiert wird. Vielmehr beginnt jetzt eine Suche, die viele Jahre dauern kann.

Wir als Förderverein Elbtaler e.V. sind mittendrin in dieser Suche. Wir tragen bereits seit 2003 zu diesem Prozess bei, denn damals entstand in Dresden die Idee, mit der Entwicklung einer regionalen Währung die Regionalwirtschaft einerseits zu fördern, andererseits aber neue Geldsysteme mitzuentwickeln. Wir sind dabei schon ein gutes Stück gekommen, auch wenn wir die Erwartungen und Hoffnungen vieler Beobachter längst nicht erfüllen konnten. Für diese sind wir manchmal “zu langsam”, allerdings wird übersehen, dass die Entwicklung eines Geldsystems eben nicht vergleichbar ist mit dem Aufbau eines beliebigen Unternehmens, welches irgendwelche Produkte herstellt. Geld ist ein soziales Konstrukt, es ist ein S Y S T E M, keine Ware. Nur wenn viele Wirtschaftsakteure es nutzen, bekommt es seine Kraft und entfaltet seine Wirkung. Die Entwicklung eines Regionalwährungssystems ist daher eine Mischung aus sozialer und wirtschaftlicher Arbeit. Wir leisten Pionierarbeit. Grundlagenforschung im Reallabor, könnte man auch sagen.

Anfang 2012 haben wir einen großen Schritt gemacht. Wir haben eine über 2 Jahre selbstentwickelte Software online gestellt, die quasi den Prototypen einer “Art Bank” darstellt. Dieser “RegionalAtlas” verbindet Geografie mit Buchhaltung. Wir als Software-Entwickler mußten dafür verstehen, wie eine Bank funktioniert, wie ein Geldsystem funktioniert. Nur wenn man dies versteht, kann man es in Algorithmen und Software “übersetzen”. Diesen RegionalAtlas entwickeln wir beständig weiter und betreiben damit auch hier Grundlagenarbeit.

Wir vermissen bislang das Forschungsinteresse der Hochschulen in unserer Region. Die Finanzkrise wird medial stark diskutiert, aber dies führte nicht dazu, dass sich die Lehrstühle der Wirtschaftswissenschaften stärker für uns interessierten. Dabei ist der Elbtaler das ideale Forschungsprojekt vor Ort. Studenten könnte an ihm Probleme und Lösungsansätze zum Aufbau neuartiger Werkzeuge und Wirtschaftsstrukturen untersuchen. Sie können Wertschöpfungsketten beobachten, Wirtschaftskreisläufe untersuchen, betriebswirtschaftliche Elemente mit volkswirtschaftlichen verbinden. Sie könnten am sich entwickelnden Objekt lernen, wie Geldsysteme gebaut sind und: Wie man sie selbst bauen kann.

Für Nicht-Wirtschaftswissenschaftler mag dieser Gedanke seltsam erscheinen, aber die Absolventen der Wirtschaftswissenschaft beenden ihr Studium nicht mit solchem Wissen. Obwohl Geld unabdingbare Grundlage unserer Wirtschaftsweise ist, wird seine Existenz in den meisten wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen vorausgesetzt. Geld ist in den meisten wirtschaftswissenschaftlichen Überlegungen einfach “da” und es wird meist als neutrales Element ohne eigene Wirkung betrachtet. Eine Auseinandersetzung darüber, wie Geld überhaupt in die (Wirtschafts-)Welt kommt und welche Wirkungen ein Geldsystem auf die sich entwickelnden Wirtschaftsstrukturen hat, wird nur in Nischen der Wirtschaftswissenschaften geführt. Wenn Geld selbst nur eine Nische im Wirtschaftsleben wäre, wäre das Nischendasein in dem zugehörigen Wissenschaftszweig verständlich, aber Geld ist allgegenwärtiger Alltag für jede Frau, jeden Mann und für viele Kinder und Jugendliche.

Entsprechend müßte jeder WiWi-Student erklären können, wie das heutige Geldsystem funktioniert, welche formenden Wirkungen es auf die Strukturen der Wirtschaft und auf die Psyche der Wirtschaftsteilnehmer hat, sowie welche Dynamiken es hervorbringt. Geld formt Wirtschaft. Geld ist aber ein Regel-System, dessen Regeln veränderbar sind. Das zeigt die Zentralbank immer dann, wenn sie die Leitzinssätze hebt oder senkt, denn in dem Moment ändern die Zentralbanker eine Regel im System. In einem starren, vergleichsweise eindimensionalen Geldverständnis wird Geld oft als etwas Unveränderbares angesehen, als etwas Gottgegebenes. Dass Geld eine menschliche Erfindung ist, die sich “umprogrammieren” läßt, so wie Ingenieure eine Maschine “justieren” oder Informatiker eine Software “anpassen” können, so lassen sich auch die Regeln eines Geldsystem verändern. Wir vermuten ganz stark, dass veränderte Geld-Regeln zu anderen Wirtschafts-Strukturen und Wirtschafts-Dynamiken führen. Aber: Wir wissen es nicht. Weil es niemand systematisch untersucht.

Wir vom Elbtaler sehen unsere Aufgabe darin, ein funktionierendes Geld-System zu entwickeln. Wir konzentrieren uns dabei auf die regionale Ebene und sind als Verein organisiert, weil wir auf dieser Ebene etwas bewegen können und dies demokratisch tun wollen. Wir haben genug damit zu tun, diese Umsetzung zu organisieren und die Idee demokratisch gestalteter Geldsysteme voranzutreiben. Finden wir dabei noch ausreichend Zeit, unser Tun und unsere Wirkung zu erforschen? Nein.

Der Elbtaler ist überwiegend ehrenamtlich organisiert. Jede Bäckerei hat mehr Personal als wir. Wir wollen uns nicht “beforschen” lassen, so als wären wir ein Experiment losgelöst von unserem Umfeld. Aber wir wollen gern unser kleines “Real-Labor” für Forscher öffnen, damit diese eintreten, mitmischen und mit uns gemeinsam forschen können. Ist es nicht das, was regelmäßig gfordert wird: Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft? Im Förderverein Elbtaler e.V. sind mehrheitlich Unternehmer Mitglied. Wir vertreten bislang nur einen kleinen Teil der Wirtschaft, aber: Wir vertreten ihn! Wir sind bereit, unser Wissen in den Forschungsbereich zu transferieren und wir sind offen dafür, Wissen aus dem Forschungsbereich in unserer Arbeit zu nutzen. Doch Interesse dafür ist bei den Dresdner Hochschulen bislang Mangelware.

Man könnte uns vorwerfen, wir suchten den Kontakt zu den Hochschulen nicht. Wir müssen entgegnen: Ehrenamt hat Grenzen. Der Möglichkeiten sind zu viele, um sie alle zu probieren. Wir laden hiermit ein, mit uns in Kontakt zu kommen. Statt dass wir an 10 Türen klopfen, damit vielleicht eine Interesse zeigt (push), wünschen wir uns die Kontaktaufnahme jener, die Interesse haben (pull). Themen für Bachelor-, Master-, Diplom- und Doktorarbeiten gibt es viele und sie beschränken sich nicht nur auf die Wirtschaftswissenschaften.

Die Suche nach einer mehr nachhaltigen Wirtschaftsform und nach stabilen Geld- und Finanzsystemen kann vor unserer eigenen Haustür beginnen. Wir müssen nicht auf Brüssel oder Berlin warten. Interesse an einer Weiterentwicklung unserer Wirtschaft und ihrer Werkzeuge sollte jeder Mensch haben, denn das Leben unserer und der kommenden Generationen könnte davon abhängen. Daher darf dies als Aufruf an Studenten, wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren verstanden werden: Forschen wir gemeinsam! Wir haben das Forschungsfeld, erste Erfahrungen und ein hochinteressantes Real-Labor. Betreten Sie es.


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  • teilnehmende Unternehmen:
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